Das Grabenkreuz – ein verschwundenes Zeichen der Volksfrömmigkeit
In früheren Jahrhunderten wurde an Orten, wo jemand zu Tode kam oder eine Katastrophe überlebte, ein Marterl oder Kreuz zur Erinnerung aufgestellt. Auch an der Kreuzung Graben-Grabengasse stand bis 1930 beim Gasthaus Metzl zwischen 4 Linden ein überdachtes Kreuz umgeben von einem Lattenzaun. Dieses wurde nun neu errichtet.
Wann und warum es aufgestellt wurde, ist unbekannt. Vermutlich gab es in diesem Bereich um 1900 einen tödlichen Verkehrsunfall oder eine unbekannte Katastrophe. Die Kreuzanlage wurde um 1930 wegen der Verbreiterung der Grabengasse abgebaut, das Kreuz selbst war bis mindestens 1950 am Kastanienbaum im Hof des ehemaligen Gasthauses Metzl angebracht, dann verliert sich seine Spur.
Bei der Neugestaltung des Grabens 1984 wurde an besagter Kreuzung nicht weit vom ehemaligen Standort des alten Kreuzes ein Straßenteiler gesetzt, auf welchem nun durch Bürgermeister Christoph Wolf, mithilfe eines persönlichen Beitrages von Ferdinand Gerbautz, Peter Zsulits und Christopher Jaitz zum Ortsjubiläum eine neue Kreuzanlage aufstellen lässt. „Ich freue mich, dass wir dieses historische Kreuz neu errichten konnten, und bedanke mich bei allen Beteiligten“, so Bürgermeister Christoph Wolf.
Dies darf nicht nur als Wiederherstellung eines ehemaligen religiösen Sinnbilds, sondern auch als echte Wertschätzung der Geschichte unserer Heimatgemeinde bezeichnet werden, umso mehr, als nach1945 einige altehrwürdige Kulturdenkmäler im Ortsgebiet abgerissen wurden.